16. Januar 2025
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) einhalten: Ein Überblick über die Vorgaben und ihre Auswirkungen auf Unternehmen

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) legt neue verbindliche Anforderungen für Händler, Käufer und Verarbeiter von sieben kritischen Rohstoffen fest, darunter Kakao, Kaffee und Soja. Das Hauptziel der Verordnung ist es, zu verhindern, dass Produkte, die mit Entwaldung in Verbindung stehen, in den EU-Markt importiert oder exportiert werden.
Dieser Artikel bietet einen Überblick über die EUDR und erklärt, welche Auswirkungen die Verordnung auf Unternehmen hat, die ihre Einhaltung sicherstellen müssen.
Betroffene Rohstoffe:

Worum geht es bei der Entwaldungsverordnung?
Die weltweite Entwaldung schreitet in alarmierendem Tempo voran und hat gravierende Auswirkungen auf die Biodiversität, das Klima, Wasserressourcen und natürliche Lebensräume. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gingen zwischen 1990 und 2020 zehn Prozent der weltweiten Wälder verloren, wobei fast 90 Prozent der Entwaldung durch die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen verursacht wurden.
Um dieser globalen Herausforderung entgegenzuwirken und die Entwaldung zu verringern, verlangt die EUDR von Unternehmen, die mit bestimmten Rohstoffen oder verwandten verarbeiteten Produkten aus den betroffenen Rohstoffen handeln, einen Nachweis, dass in den jeweiligen Anbaugebieten seit dem 31. Dezember 2020 keine Entwaldung stattgefunden hat. Nach der erneuten Veröffentlichung im Amtsblatt der EU tritt die EUDR am 30. Dezember 2025 für große Unternehmen und Händler sowie am 30. Juni 2026 für Kleinst- und Kleinunternehmen in Kraft, nachdem eine einjährige Verschiebung gewährt wurde.

EUDR-Anforderungen
Relevante Rohstoffe und Produkte (wie in Anhang I der EU-Entwaldungsverordnung aufgeführt) dürfen nicht verkauft, angeboten oder exportiert werden, es sei denn, sie sind
Entwaldungsfrei
Für landwirtschaftliche Flächen müssen Geodaten gesammelt, eine Risikobewertung durchgeführt und, falls das Risiko moderat oder hoch ist, Maßnahmen zur Minderung der Entwaldung umgesetzt werden.
Im Einklang mit nationalen Rechtsvorschriften
Produkte müssen gemäß der relevanten Gesetzgebung des Ursprungslandes produziert werden, einschließlich Vorschriften zu Landnutzung, Arbeitsrechten und Menschenrechten.
Gedeckt durch ein Due Diligence Statement (DDS)
Eine Sorgfaltserklärung muss im EU-Informationssystem eingereicht werden, die eine Zusammenfassung der erforderlichen Informationen, Daten und Dokumente sowie Maßnahmen zur Risikobewertung und Risikominderung enthält.
Durch die erfolgreiche Implementierung und Automatisierung der EUDR-Prozesse stellen Unternehmen sicher, dass sie auch ab Ende 2025 weiterhin Handel innerhalb der EU betreiben können. Gleichzeitig werden durch die Einhaltung der Vorschriften Strafen von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes vermieden.
Wie sollten Unternehmen die EUDR angehen?
Angesichts der Komplexität der Verordnung ist eine frühzeitige Vorbereitung entscheidend. Das Sammeln der erforderlichen Primärdaten ist ein herausfordernder und schrittweiser Prozess, der enge Zusammenarbeit mit sämtlichen Partnern entlang der Wertschöpfungskette erfordert. Die einjährige Verzögerung der EUDR, die aufgrund des Drucks von nationalen Regierungen und Unternehmen beschlossen wurde, sollte als eine wichtige Übergangsphase genutzt werden, um die Basis für eine ordnungsgemäße und effektive Umsetzung der Regulierung zu legen.
Der erste Schritt besteht darin, die Sorgfaltspflichten zu identifizieren. Je nach spezifischem Kontext und individueller Unternehmensstruktur können verschiedene Rollen und Verpflichtungen auf Unternehmen zutreffen. Diese umfassen die Verarbeitungsschritte der Lieferkette und die Verbindungen zwischen verschiedenen Ländern sowie Waren, die möglicherweise mehrmals in die EU ein- und ausgehen. Zu den wesentlichen Aufgaben gehören das Sammeln von Geodaten, die Analyse von Entwaldungsrisiken, die Überprüfung der Einhaltung nationaler Vorschriften sowie die Vorbereitung der einzureichenden Due Diligence Statements. Die Integration der Rückverfolgbarkeit auf Chargenebene in die Arbeitsabläufe ist hierbei entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Um ein klares Verständnis darüber zu gewinnen, wie dein Unternehmen betroffen ist, welche spezifischen Anforderungen erfüllt werden müssen und welche Schritte zur Einhaltung der Regulierung erforderlich sind, schau dir hier unser maßgeschneidertes Workshop-Angebot an.

Die Rolle von Rückverfolgbarkeit
Die EUDR verdeutlicht die Relevanz, die Herkunft von Rohstoffen zu kennen und ethische Praktiken in Ursprungsländern zu fördern. Die Einführung von Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette ermöglicht es Unternehmen nicht nur, Verantwortung anhand konkreter Daten nachzuweisen, sondern erhöht zusätzlich die Transparenz und kann die Zahl der Zwischenhändler reduzieren. Darüber hinaus bildet Rückverfolgbarkeit die Grundlage für Verbesserungen bei der Rohstoffbeschaffung und den operativen Prozessen. Zusätzlich kann die Zusammenarbeit mit Lieferanten und lokalen NGOs intensiviert und es können neue Partnerschaften und gemeinsame Lösungen entwickelt werden.
Wie unterstützt Seedtrace Unternehmen in Bezug auf die EUDR?
Die Seedtrace-Plattform ermöglicht es, Rückverfolgbarkeit zu implementieren und potenzielle Entwaldung in globalen Lieferketten zu überwachen. Unser speziell entwickelter digitale Compliance-Leitfaden, zusammen mit dem Seedtrace-Team, begleitet Unternehmen Schritt für Schritt durch die EUDR-Anforderungen. So wird eine nahtlose Zusammenarbeit mit Partnern bei der Sammlung von Geodaten und der Selbstauskünfte zur Einhaltung nationaler Vorschriften ermöglicht. Für jeden der sieben Rohstoffe—Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja, Gummi, Holz und Rind—sowie deren verarbeiteten Produkte wie Schokolade, Leder oder Möbel bietet unsere Lösung eine präzise Überwachung von Wäldern, Plantagen und Feldern weltweit. Erfahre hier mehr über unsere EUDR-Lösung.
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